Die zunehmende Häufigkeit und Intensität von Hitzewellen
Die zunehmende Häufigkeit und Intensität von Hitzewellen ist eine direkte Folge der steigenden globalen Temperaturen. Laut den US-amerikanischen National Centers for Environmental Forecasting hat die globale Durchschnittstemperatur bereits 17,01 Grad Celsius erreicht [Klimawandel und El Niño sorgen für heißesten Tag der …., abgefragt 16. Juli, 2023, www.stern.de]. Dieser Temperaturanstieg wird durch das Auftreten von El Niño noch verstärkt, der die Temperaturen sowohl an Land als auch im Meer in die Höhe treiben kann [Alarmstufe rot: Rekordhitze in den Ozeanen. ,abgefragt 16. Juli 2023, www.helmholtz-klima.de]. Die 27. Weltklimakonferenz hat die steigenden Extremtemperaturen und die Rolle des Klimawandels bei noch heißeren Hitzewellen hervorgehoben [Außergewöhnliche Hitzewellen – der Klimawandel macht …. abgefragt 16. Juli 2023, www.deutschlandfunk.de]. Dieser alarmierende Trend rekordverdächtiger Hitze gibt sowohl für die Landökosysteme als auch für das menschliche Wohlergehen Anlass zur Sorge [Montag war der heißeste Tag aller Zeiten: globale …. Montag war der heißeste Tag aller Zeiten: globale …. abgefragt 16. Juli 2023, www.unionesarda.it ].
Hitzewellen haben erhebliche Auswirkungen auf Landökosysteme. Seen und Flüsse erwärmen sich, was Auswirkungen auf die Fischpopulationen hat, da diese empfindlich auf Temperaturänderungen reagieren [Seen und Flüsse im Klimawandel: Hitze setzt den …. abgefragt 16. Juli 2023,www.ardalpha.de]. Die steigenden Temperaturen können das empfindliche Gleichgewicht dieser Ökosysteme stören und zu Veränderungen der Artenvielfalt und möglicherweise zum Verlust von Lebensräumen führen . Dies kann verheerende Folgen für die Pflanzen und Tiere haben, deren Überleben auf diese Ökosysteme angewiesen ist. Darüber hinaus kann die Zunahme der Hitze zu häufigeren und schwereren Waldbränden führen, was die Landökosysteme zusätzlich gefährdet
Die Auswirkungen der Rekordhitze gehen über die Ökosysteme hinaus auf die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden. Hohe Lufttemperaturen während Hitzewellen stellen ein erhebliches Risiko für die Gesundheit von Mensch und Umwelt dar [Überschwemmungen und heftige Hitzewelle treffen USA, abgefragt 16. Juli 2023, www.puls24.at]. Hitzebedingte Erkrankungen wie Hitzeerschöpfung und Hitzschlag treten in Zeiten extremer Hitze häufiger auf. Besonders betroffen sind gefährdete Bevölkerungsgruppen wie ältere Menschen, Kinder und Personen mit Vorerkrankungen [Gesundheit und Wohlbefinden. abgefragt 16. Juli 2023 ,www.wien.gv.at]. Auch die Luftverschmutzung, die durch Hitzewellen oft noch verstärkt wird, kann schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Atemwege haben [Luftverschmutzung im Winter: Warum ist die Luft in den …. abgefragt 16. Juli 2023, www.airthings.com/de/resources/air-pollution-winter]. Allein die Hitzewelle im Jahr 2003 führte in Deutschland zu einer erheblichen Zahl hitzebedingter Todesfälle, wie eine Statistik der Ärztekammer Baden-Würtemberg zeigt.
Die Ankündigung des CCCS zur globalen durchschnittlichen Tagestemperatur
Die jüngste Ankündigung des Copernicus Climate Change Service (CCCS) zur globalen durchschnittlichen Tagestemperatur hat erhebliche Auswirkungen auf unser Verständnis des Klimawandels. Am 8. und 9. Juni dieses Jahres war die globale durchschnittliche Tagestemperatur etwa 0,4 °C wärmer als frühere Aufzeichnungen für diese spezifischen Daten [Copernicus: Juni-Start so warm wie nie – teils über 1,5 Grad. (n.d.) abgefragt 17. Juli 2023, www.zdf.de]. Dieser Temperaturanstieg ist ein klarer Hinweis auf den anhaltenden Trend der globalen Erwärmung.
Die in der CCCS-Ankündigung genannten konkreten Daten, der 8. und 9. Juni, sind entscheidend für das Verständnis des Ausmaßes des Temperaturanstiegs. An diesen Tagen lag die gemessene Temperatur um rund 0,4 Grad höher als an den gleichen Tagen in den Vorjahre. Diese Abweichung von der Norm ist erheblich und verdeutlicht die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels auf unseren Planeten.
Der Vergleich mit früheren Temperaturaufzeichnungen ist wichtig, um die Auswirkungen einer Erwärmung um 0,4 °C am 8. und 9. Juni zu verstehen. Der bisherige Rekord für die gemessene Temperatur an diesen Tagen lag bei 16,9 Grad, gemessen im August 2016 [Klimawandel: Zwei globale Temperaturrekorde innerhalb …. (n.d.) abgefragt 17. Juli 2023, www.sueddeutsche.de]. Die Tatsache, dass die aktuelle Temperatur diesen Rekord um 0,4 °C übertraf, deutet auf einen deutlichen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur hin. Dieser Anstieg mag gering erscheinen, hat jedoch – wie oben ausgeführt – erhebliche Auswirkungen auf Ökosysteme,
Die Wahl der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und insbesondere Dubais als Gastgeber für COP28, den nächsten UN-Klimagipfel, hat aufgrund der Rolle des Landes als großer Ölproduzent Anlass zu weltweiter Empörung gegeben. Die VAE sind für ihre bedeutenden Ölreserven und -produktion bekannt, die zu Treibhausgasemissionen und dem Klimawandel beitragen. Diese Entscheidung hat Debatten und Kritik hinsichtlich der Eignung eines Petrostaats ausgelöst, der eine Konferenz mit Schwerpunkt auf der Bekämpfung des Klimawandels und der Reduzierung von CO2-Emissionen ausrichtet.
„Grüne“ und „ökosozialistische“ Scharlatanerie – keine Lösung
Der politische „Ökologismus“ ist prokapitalistisch, er stellt die kapitalistische Produktionsweise nicht in Frage. Er kritisiert die Wachstumsideologie, den „Produktivismus“. Fundamentalistische und esoterische Fraktionen der „Grün“bewegung greifen Wissenschaft und Technik als solche als „Wurzel allen Übels“ an. Daher die Ideen bezüglich eines „Green New Deals“, eines „grünen Umbaus der Wirtschaft“ etc. .
Aber die kapitalistische Produktionsweise beruht ja gerade auf der größtmöglichen Steigerung der Warenproduktion und der Ausbeutung, dem verbissenen Streben nach Profit und immer neuen Profitquellen. Die Konkurrenz zwischen Einzelkapitalist*innen, Konzernen und schließlich Staaten, die „ihre“ Konzerne stützen, führt zwangsläufig zu Verschwendung von Ressourcen, der Produktion sozial unnötiger Waren bei gleichzeitiger Verknappung des Notwendigen und Entbehrungen und Verarmung der breiten Massen.
Grüne Parteien sind oder waren in ganz Europa an bürgerlichen Regierungen beteilig,. stimmten sogar für Militärbudgets – die größtmögliche Verschwendung, da es sich dabei nur um Mittel zur Vernichtung von Menschen und ihrer Produktionsmittel handelt,- und unterstützten imperialistische Kriege, die katastrophale Auswirkungen auf die Umwelt hatten (Irak, Iran, Syrien, Interventionen in Afrika…)
Darüber hinaus predigt der reaktionärste Flügel der Grünen das“Degrowth“, d. h. Autarkie und Unterkonsumtion der Massen.
Unter dem Schlagwort „Ökosozialismus“ sind „rot-grüne“ Parteien entstanden, die den Einfluss des politischen Ökologismus auf die Arbeiter*innenbewegung belegen. Die Wurzeln dieser lose untereinander vernetzten Gruppierungen sind unterschiedlich. Einige wurden von Sozialdemokrat*innen gegründet, denen die Basis den Rücken gekehrt hatte. Oder von Stalinist*innen, die nach der Restauration des Kapitalismus in der UdSSR und in China ihre Bezugspole („Sozialismus in einem Land“) verloren hatten und sich neu orientieren mussten. Von Anarchist*innen, die alte, lebensreformerische Bestrebungen generalüberholt ins Spiel bringen konnten.
Auch „Trotzkist*innen“ und diverse Spielarten des Zentrismus durften in diesem Reigen nicht fehlen. So entstanden teils kurzlebige Bewegungen wie Sinistra, ecologia e libertà in Italien (bis 2016), GroenLinks in den Niederlanden (der Zusammenschluss von vier sozialdemokratischen stalinistischen und religiösen Parteien), Socialist Resistance in England (hauptsächlich von Anhängern des ehemaligen Vereinigten Sekretariats der IV. Internationale getragen), Enhedslisten in Dänemark (Vereinigung stalinistischer, maoistischer und „trotzkistischer“ Organisationen), Syriza in Griechenland, die NPA in Frankreich…
Der kleinste gemeinsame Nenner all dieser Bewegungen ist der Glaube, dass die kapitalistische Produktionsweise reguliert werden kann.
Auch wenn die Gründer des modernen Kommunismus die globale Erwärmung nicht vorhersagen konnten, ließ ihre Analyse doch erkennen, dass die kapitalistischen Produktionsverhältnisse zu einer Überausbeutung der Arbeiter und der Erde selbst führen würden.
Wenn das kleine Grundeigentum eine halb außerhalb der Gesellschaft stehende Klasse von Barbaren schafft, die alle Roheit primitiver Gesellschaftsformen mit allen Qualen und aller Misere zivilisierter Länder verbindet, so untergräbt das große Grundeigentum die Arbeitskraft in der letzten Region, wohin sich ihre naturwüchsige Energie flüchtet, und wo sie als Reservefonds für die Erneuerung der Lebenskraft der Nationen sich aufspeichert, auf dem Lande selbst. Große Industrie und industriell betriebene große Agrikultur wirken zusammen. Wenn sie sich ursprünglich dadurch scheiden, daß die erste mehr die Arbeitskraft, und daher die Naturkraft des Menschen, die letztere mehr direkt die Naturkraft des Bodens verwüstet und ruiniert, so reichen sich später im Fortgang beide die Hand, indem das industrielle System auf dem Land auch die Arbeiter entkräftet, und Industrie und Handel ihrerseits der Agrikultur die Mittel zur Erschöpfung des Bodens verschaffen.((Karl Marx, Das Kapital, III, 1867, Dietz Verlag, 1964, S. 821).
Das imperialistische System verschärft die Umweltkrise mit jedem Tag. Nur die sozialistische Weltrepublik, die die Produktionsverhältnisse auf dem gesamten Planeten grundlegend verändert, kann die Atmosphäre, die Biodiversität, die natürlichen Reichtümer der Menschheit, retten. Sie wird die Kontrolle der Arbeiter*innen über eine gesamtgesellschaftlich demokratisch geplante Produktion entsprechend den Bedürfnissen der Menschheit sicherstellen. Indem die Arbeit der Menschen auf das notwendige Maß reduziert und ihre Auswirkungen auf die Umwelt berücksichtigt wird, wird sich auch die Beziehung zwischen der Menschheit und der Natur verändern. Dass die derzeit noch herrschende kapitalistische Klasse den künftigen Generationen ein schweres Erbe aufbürdet – die Notwendigkeit, die Naturzerstörung so weit wie möglich zurückzubauen – ist historisch gesehen neben Kriegen, Faschismus und Welthunger ein weiterer Grund, möglichst schnell mit diesem System Schluss zu machen.
Auf diesem Weg ist es die erste Aufgabe der Arbeiter*innenklasse, das Kapital zu enteignen und den bürgerlichen Staat, der es schützt, zu stürzen – eine notwendige Voraussetzung dafür, dass die Diktatur des Proletariats den Weg zum Kommunismus ebnet:
Um die Gesellschaft zu retten, ist es weder notwendig, die Entwicklung der Technik aufzuhalten, Fabriken zu schließen, Prämien für die Farmer festzusetzen, um die Landwirtschaft zu sabotieren, ein Drittel der Arbeiter in Bettler zu verwandeln, noch einen Appell an wahnsinnige Diktatoren zu machen. Alle diese Maßregeln, entschieden die Interessen der Gesellschaft gefährdend, sind unnötig. Unbedingt nötig ist die Trennung der Produktionsmittel von ihren parasitären Besitzern und die Organisation der Gesellschaft nach einem rationalen Plan. Dann erst wird es möglich sein, die Gesellschaft wirklich von ihren Übeln zu heilen. Alle, die arbeiten können, werden Arbeit finden. Die Länge des Arbeitstages wird stufenweise vermindert werden. Die Bedürfnisse aller Mitglieder der Gesellschaft werden mehr und mehr befriedigt werden. Die Worte „Armut“, „Krise“, „Ausbeutung“ werden aus dem Sprachgebrauch verschwinden. Die Menschheit wird endlich die Schwelle zur wahren Menschlichkeit überschreiten.(…)
Hier beginnt die große revolutionäre Aufgabe. Um die Technik aus dem Ränkespiel der Privatinteressen zu befreien und den Staat in den Dienst der Gesellschaft zu stellen, muß man die „Enteigner enteignen“. Nur eine kräftige, an ihrer eigenen Befreiung interessierte und den kapitalistischen Enteignern entgegengesetzte Klasse kann diese Aufgabe lösen. Nur in Verbindung mit einem proletarischen Staat kann die qualifizierte Schicht der Techniker eine wirklich wissenschaftliche, wirklich rationale, das heißt sozialistische Wirtschaft aufbauen. Natürlich würde das beste sein, dieses Ziel auf dieses Ziel auf friedlichem, schrittweisem, demokratischen Weg zu erreichen. Aber die soziale Ordnung, die sich selbst überlebt hat, tritt niemals ohne Widerstand ihren Platz an ihren Nachfolger ab. Wenn die junge und kräftige Demokratie sich als unfähig erwies, das Wuchern des Reichtums und die Macht der Plutokratie zu verhindern, ist es da möglich zu hoffen, daß die senile und verwüstete Demokratie sich fähig zeigt, eine soziale Ordnung, die auf der schrankenlosen Vorherrschaft von 60 Familien fußt, umzuformen? Die Theorie und die Geschichte lehren, daß die Ersetzung einer sozialen Ordnung durch eine andere, höhere, die höchstentwickelte Form des Klassenkampfes voraussetzt, d.h. die Revolution. Selbst die Sklaverei in den Vereinigten Staaten konnte nicht ohne Bürgerkrieg abgeschafft werden. „Die Gewalt ist die Geburtshelferin jeder alten Gesellschaft, die mit einer neuen schwanger geht“. Noch niemand ist imstande gewesen, Marx in diesem fundamentalen Prinzip der Soziologie der Klassengesellschaft zu widerlegen. Einzig die sozialistische Revolution kann die Bahn zum Sozialismus freilegen. (Trotzki, Marxismus in unserer Zeit, April 1939)