Brasilianische Realität: Armut und Kinderarbeit statt Brot und Spiele

Straßenkinder in RioUnter Ausblendung der Lebenswirklichkeit der Brasilianerinnen finden die sportlichen Großereignisse Fußball WM 2014 und Olympische Sommerspiele 2016 im größten und bevölkerungsreichsten Landes Südamerikas statt. Diese Sportveranstaltungen mögen vielleicht eine kurzweilige Ablenkung von den alltäglichen Problemen des Überlebenskampfs bringen, eine Lösung bieten sie nicht.

In Brasilien leben 21,4 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze (Zahl von 2009, The World Factbook, Brazil, Central Intelligence Agency), 3,7% aller Kinder zwischen 5 und 14 Jahren arbeiten (Stand: 2001, Brazil – Child Labour Data Country Brief – ILO). Auf Grund infrastruktureller Mängel können 5 % der Kinder ihr Recht auf Schulbesuch nicht wahrnehmen. Die landesweite Analphabetenrate liegt bei 11 % (The World Factbook, Brazil, Central Intelligence Agency). 132.000 Kinder zwischen 10 und 14 Jahren sind als Versorger eines Haushalts ohne Erwachsene auf Arbeit in der Landwirtschaft, der Schuhbranche, im Bergbau u. a. angewiesen. Zehntausende Kinder leben auf der Straße und sind zur Prostitution gezwungen.

Das sind einige der Facetten der Teufelsfratze des Kapitalismus in Brasilien. Diese erschütternden Zustände sind systemimmanent, aber nicht unabänderlich. Jede noch so kleine Verbesserung der Lage der brasilianischen Kinder ist begrüßenswert. Eine grundlegende Systemänderung wird jedoch nur eine sozialistische Revolution unter der Führung einer revolutionären ArbeiterInnenpartei erreichen können, die die Kollektivierung der Landwirtschaft und Vergesellschaftung der Produktion herbeiführen und mit Armut und Kinderarbeit Schluss machen wird.