Flugblatt der GKK anlässlich des ‘Akademiker’balles am 1. Februar 2013:
Nachdem der WKR-Ball (WKR: Wiener Korporationsring = Dachverband der rechtsextremen und nazistischen Burschenschaften) in den vergangenen Jahren immer wieder durch Gegendemonstrationen ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt wurde, bedienen sich die reaktionären, halb- und ganzfaschistischen Organisationen und Parteien heuer der Schirmherrschaft durch die FPÖ, die einen “Akademikerball” angemeldet hat, der in der Substanz mit dem alten WKR-Ball ident ist.
Dieser Ball soll als unverfängliche Tarnung für die Vernetzung der reaktionärsten Elemente nicht nur in Österreich dienen – auch heuer werden wieder (nicht näher genannte) “Ehrengäste” erwartet.
Bereits im Vorfeld jammern die Veranstalter über angebliche “Chaoten” und “Anarchisten” und fordern die Polizei zum tätlichen Angriff auf die Demonstrantinnen und Demonstranten auf. Verschwiegen wird von der “Ordnungspartei” allerdings, dass es im vergangenen Jahr immer wieder zu Übergriffen faschistischer Schläger gekommen ist, teilweise ungehindert unter den Augen der Polizei.
Nein, hier geht’s nicht um eine friedliche Tanzveranstaltung. Während die herrschende Klasse durch Einschnitte in allen Bereichen die arbeitenden Menschen belastet und die Kosten der von ihr verursachten Krise auf Arbeiter und Arbeiterinnen, Angestellte und Jugendliche abwälzen will, verhöhnt sie mit solchen Events die Opfer ihres Systems; sie predigen Fremdenhass, Rassismus und Sozialdarwinismus und lassen sich ihre Festivitäten durch uniformierte und zivile Polizei schützen.
Hier zeigt der bürgerliche Staat sein wahres Gesicht: Die Demonstrantinnen und Demonstranten gegen den Aufmarsch der Reaktionäre sollen durch Einschränkungen bei den Marschrouten, durch Verbote und den Einsatz hunderter Polizistinnen und Polizisten behindert und eingeschüchtert werden. Sogenannte “Grundrechte” entlarven sich als das, was sie sind: Dem bürgerlichen Staat abgerungene Zugeständnisse, die nur so lange halten, wie die Massen ihre Einhaltung erzwingen können.
In Griechenland sehen wir, wohin es führt, wenn den arbeiterfeindlichen, rassistischen Kräften nicht rechtzeitig entgegengetreten wird, wenn die faschistische Brut nicht schon im Ansatz erstickt wird: In zugespitzten Krisensituationen entfalten die Nazibanden dann ihren mörderischen Terror gegen Migrantinnen und Migranten, Aktivistinnen und Aktivisten der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung und können deklassierte Elemente anziehen, wenn von den proletarischen Parteien keine revolutionäre Perspektive geboten wird.
Wir rufen daher dazu auf, am 1. Februar gegen den “Akademikerball” und seine reaktionären Hintermänner zu demonstrieren! Stellen wir dem Dünkel der selbsternannten “Elite” der Bourgeoisie, dem Fremdenhass und Rassismus unsere Antwort entgegen
- Keinen Fußbreit den Faschisten!
- Schluss mit den Angriffen auf unsere hart erkämpften sozialen Rechte!
- Die Reichen sollen für ihre Krise selber zahlen!
- Gleiche Rechte für alle Arbeiterinnen und Arbeiter, unabhängig von Nationalität, Geschlecht, Hautfarbe oder Religion!
- Schluss mit der Hetze gegen Asylwerberinnen und Asylwerber – Bleiberecht für alle, die es wünschen!