Die Erfahrungen der vergangenen Wochen sind in vielerlei Hinsicht bemerkenswert: Mit einer Leichtigkeit sondergleichen wischt der türkise Bundeskanzler Sebastian Kurz die “elegante” österreichische Bundesverfassung beiseite, indem er, gestützt auf willfährige grüne Regierungskollegen, ein System von Verordnungen und Erlässen schafft, von dem er selbst weiß, dass es einer juristischen Prüfung der Höchstgerichte nicht standhalten wird.
Der Kurs Richtung Autoritarismus – genetisch in der christlich-sozialen DNA verankert – zeigt sich auch in der stillschweigenden Zustimmung der Türkisen zur de-facto-Ausschaltung des Parlaments in Ungarn durch Kurz’ EVP-Spezi Viktor Orban.
Zugleich wird von der Regierung der Kapitalismus erst “runtergefahren” und dann wieder “hochgefahren” wie ein alter Computer. Allerdings ist der Kapitalismus sowenig ein lebloses, rein technisch zu betrachtendes System wie die Corona-Pandemie ein abstraktes mathematisches Modell.
Weltweit stehen die Zeichen auf Rezession oder Krise. Das “social distancing” wirft eine Reihe von Fragen bezüglich der zukünftigen Gestaltung der Arbeitsverhältnisse im Kapitalismus auf: werden immer mehr Berufe “ins Netz” oder in “die Cloud” verlagert? Wird das “Home Office” zu einer Brutstätte einer neuen Flexibilisierung, die auch vor dem mehr oder minder großen Wohnbereich der Lohnabhängigen nicht halt machen wird? Was passiert mit dem Kapitalismus, wenn die menschliche Arbeitskraft verschwindet und durch elektronische Systeme ersetzt wird? Und: Ist das überhaupt möglich?
Über die Perspektiven der sogenannten “Digitalisierung wollen wir virtuell beim Roten Tisch am kommenden Dienstag diskutieren. Als Grundgentext schlagen wir einen Artikel aus der deutschen Zeitschrift PROKLA vor, den ihr hier herunterladen oder über den folgenden QR-Code erreichen könnt:
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