8. März 2025: Gegen die doppelte kapitalistische Ausbeutung und gegen die patriarchale Reaktion

In den wirtschaftlich entwickelten Staaten, die sich immer noch als Verfechter von „Gleichheit“ und „Demokratie“ darstellen, sind Frauen weiterhin mit vielfältigen Ungleichheiten konfrontiert. In Deutschland verdienen Frauen, die in Vollzeit arbeiten, im Durchschnitt nur 86 % des Gehalts ihrer männlichen Kollegen, in Japan sogar nur 60 %. In China ist es für arbeitende Frauen unmöglich, Diskriminierung oder häusliche Gewalt anzuprangern. Der indische Staat toleriert tägliche sexuelle Übergriffe und sogar Vergewaltigungen.

Überall verbünden sich reaktionäre Kleriker, faschistische Gruppen, maskulinistische Gurus und faschistoide Parteien, um die Arbeiterklasse zu spalten, die von Frauen erkämpften Rechte aufzuheben und sie wieder unter das patriarchale Joch zu zwingen. In den Vereinigten Staaten führen christliche Kirchen einen Kreuzzug gegen das Recht auf Abtreibung. Zuckerberg (Meta/Facebook …) preist neuerdings die „männliche Energie“ an, während Musk (X/Twitter, Tesla, SpaceX …) seit Jahren in der Öffentlichkeit obszöne und erniedrigende Witze über Frauen und Homosexuelle macht. Der russische Staat hat häusliche Gewalt entkriminalisiert und behindert das Recht auf Abtreibung. Über die Ukraine sagte der Mafioso Putin am 7. Februar 2022: „Ob es dir gefällt oder nicht, meine Schöne, du musst es ertragen.

In Gaza, wo seit über einem Jahr eine systematische Zerstörung des Territoriums und ein Terrorregime durch Israel mit Unterstützung der westlichen imperialistischen Staaten herrscht, sind Frauen und Kinder die ersten Opfer der Hungersnot. Sie leiden grausam unter dem Mangel an Anästhetika und Medikamenten, die von der zionistischen Armee bewusst blockiert werden. Dieselben Methoden wendet Israel im Westjordanland an. Hunderte Palästinenserinnen, die in israelischen Gefängnissen inhaftiert und misshandelt werden, dienen dem zionistischen Staat als Geiseln.

Kriegsbedingt oder wegen krimineller Netzwerke sind Frauen in der Demokratischen Republik Kongo, im Tschad, in Haiti, in Libyen, in Myanmar, in Nigeria, im Sudan, in der Ukraine … massenhaft Opfer sexueller Gewalt.

In Afghanistan hat die Taliban-Regierung (eine paschtunische Bewegung, die in den 1980er Jahren mit Hilfe der USA, Saudi-Arabiens und Pakistans aufgebaut wurde) über 100 Dekrete gegen Frauen erlassen. In ländlichen Gebieten bedeutet das, dass die jungen Töchter armer Bauern den sexuellen Gelüsten reicher Bauern, Grundherren oder Kleriker ausgeliefert werden. In den Städten verbieten die Taliban den Frauen jeglichen Zugang zu Freizeit, Bildung und Arbeit.

In Syrien sind die Frauen Rojavas der Bedrohung durch die türkische Armee und ihre islamistischen Hilfstruppen der ANS ausgesetzt. Andere Frauen, insbesondere aus der alawitischen Minderheit, misstrauen der islamistischen Herrschaft von HTC/HTS.

Im Iran trifft die Repression besonders Frauen aus ethnischen Minderheiten und der Arbeiterklasse. In den salafistischen Monarchien am Persisch-Arabischen Golf stehen selbst Staatsbürgerinnen unter männlicher Vormundschaft und sind rechtlicher Ungleichheit unterworfen, während weibliche Arbeitsmigrantinnen, die als Hausangestellte der Bourgeoisie dienen, jeglicher Rechte beraubt sind.

Die Unterdrückung der Frauen wird durch die Klassenspaltung der menschlichen Gesellschaft noch verschärft. Alle Religionen rechtfertigen das Patriarchat und die geschlechtliche Ungleichheit. Obwohl Frauen der ausbeutenden Klassen (Sklavenhalterinnen, Adlige, Kapitalistinnen …) nicht verschont bleiben, trifft die Unterdrückung die Frauen der ausgebeuteten Klassen (Sklavinnen, Leibeigene, Proletarierinnen …) am härtesten. Während Frauen aus herrschenden Klassen von Arbeitszwängen befreit sind und Freizeitvergnügungen nachgehen können, unterliegen Frauen aus den unterdrückten Klassen einer doppelten Belastung: Sie arbeiten – wie ausgebeutete Männer – für die Ausbeuter und müssen zugleich den Großteil der Hausarbeit, Kinderbetreuung und Altenpflege übernehmen.

Wie alle Unterdrückten leisten Frauen Widerstand und revoltieren. In den herrschenden Klassen verbessern sie als Königinnen, Gelehrte, Äbtissinnen, Unternehmerinnen etc. ihre eigene Lage, ohne die übrigen Ungleichheiten in Frage zu stellen. In den unterdrückten Klassen verhandeln sie femeinsam mit ihren männlichen Gefährten und beteiligen sich massenhaft an den Kämpfen der Ausgebeuteten, etwa in der Französischen Revolution (1789–1792) oder der Revolution in Santo Domingo/Haiti (1791–1804).

Der Kapitalismus erbt die geschlechtliche Unterdrückung und verstärkt sie teilweise. Doch er legt auch die Grundlagen für ihre Überwindung: Einerseits ermöglicht die Entwicklung von Wissenschaft und Technik die Kontrolle der Geburtenrate und die Automatisierung eines Teils der Hausarbeit. Andererseits bringt der Kapitalismus die Arbeiterklasse hervor, die ein Interesse daran hat, die alte Ordnung zu stürzen und eine Gesellschaft ohne Mangel und Unterdrückung zu errichten.

Diese historische Aufgabe erfordert die Mobilisierung proletarischer Frauen in den gemischten Organisationen der Arbeiterbewegung (Versammlungen, Gewerkschaften, revolutionäre Partei, Räte) sowie in spezifischen Strukturen nach eigener Wahl (wie die Frauenklubs und die Frauenunion während der Pariser Kommune 1871, die Sozialistische Fraueninternationale, die 1907 den 8. März ins Leben rief, oder das Jenotdel der Sowjetunion, der 1919 von der Bolschewistischen Partei geschaffen und 1930 von Stalin aufgelöst wurde.

Hand in Hand mit der Arbeiterpartei sind die arbeitenden Frauen bereit, alle Entbehrungen und Opfer des Kampfes zu teilen, aber sie sind ebenso fest entschlossen, nach dem Sieg alle ihnen zustehenden Rechte zu fordern.“Clara Zetkin, Juli 1889

So wie der Umweltschutz nicht den bürgerlichen „Ökoparteien“ überlassen werden kann, kann auch die Befreiung der arbeitenden Frauen nicht von den Politikerinnen der Bourgeoisie (Meloni in Italien, Frederiksen in Dänemark, O’Neill in Nordirland, Sheinbaum in Mexiko…) oder von „feministischen“ Bewegungen angeführt werden, die von Bourgeoisfrauen oder Kleinbürgerinnen dominiert werden und alle Frauen gegen alle Männer ausspielen wollen.

Wenn Arbeiterinnen, Angestellte, Hausangestellte, arme Bäuerinnen, Studentinnen … nicht als Steigbügelhalterinnen der Ausbeuter und ihrer politischen Vertreterinnen enden wollen, müssen sie sich von ihnen trennen! Wir müssen unabhängige Organisationen verteidigen oder aufbauen – getrennt von den bürgerlichen Staaten und ihrer UNO, den kapitalistischen Parteien und den klassenübergreifenden Frauenvereinigungen.

Nichts hindert „progressive“ Parteien oder „feministische“ Bewegungen daran, sich uns im konkreten Kampf für bestimmte Maßnahmen anzuschließen. Aber die Kommunistinnen und Kommunisten treten mit einem klaren Programm an:

Totale rechtliche Gleichstellung der Frauen in allen Ländern. Vollständige Trennung von Religion und Staat; Abschaffung jeglicher öffentlicher Finanzierung der Geistlichkeit.

Garantie auf Beschäftigung und Mutterschaftsurlaub für schwangere Frauen. Schluss mit prekären Arbeitsverhältnissen. Vollständige Lohngleichheit zwischen Männern und Frauen. Aufteilung der Arbeit auf alle durch Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich bis zur vollständigen Beseitigung der Arbeitslosigkeit.

Angemessener und erschwinglicher Wohnraum für alle arbeitenden Frauen, insbesondere für Frauen, die vor häuslicher Gewalt fliehen oder ihre Kinder allein erziehen.

Automatischer Wiedererlangung der durch Inflation verlorenen Kaufkraft. Löhne, Sozialleistungen und Renten, die es allen Arbeiterinnen ermöglichen, in Würde zu leben – einschließlich derjenigen, die für ihre Ehemänner (Bauern, Händler usw.) gearbeitet haben oder aus dem Lohnarbeitsverhältnis ausgeschlossen wurden, um Kinder zu gebären und großzuziehen.

Enteignung der Privatkliniken, Privataltenheimen und Pflegeeinrichtungen im Dienste der Kapitalisten. Kostenlose und hochwertige öffentliche Dienstleistungen, die den Weg von und zur Arbeit, die Kinderbetreuung sowie die Pflege von Kranken und pflegebedürftigen Menschen gewährleisten.

Sofortige Eliminierung jeglicher Religion aus den Schulen. Einheitliches, öffentliches, säkulares, kostenloses und gemischtgeschlechtliches Schulsystem. Wissenschaftlich fundierte Sexualerziehung, basierend auf Liebe, sexueller Freiheit und dem gegenseitigen Einverständnis der Partner, unabhängig von deren Orientierung.

Verbot jeglicher Genitalverstümmelung. Freier und kostenloser Zugang zu Verhütungsmitteln und Schwangerschaftsabbrüchen, finanziert durch das öffentliche Gesundheitssystem. Universelles, kostenloses und säkulares Gesundheitssystem. Anerkennung und angemessene medizinische Behandlung frauenspezifischer Krankheiten und Pathologien. Kostenlose Bereitstellung von Menstruationsprodukten.

Verbot und Bestrafung der Zuhälterei. Verbot der Leihmutterschaft.

Bewegungsfreiheit für alle Arbeiterinnen und Arbeiter, Geflüchteten und Auszubildenden über Staatsgrenzen hinweg.

Selbstverteidigung der Frauen gegen geschlechtsspezifische Gewalt. Ende der sexistischen Justiz, Säuberung der Justiz von allen reaktionären Richtern. Für ein demokratisches und nicht-sexistisches Justizsystem, in dem Richter von den Arbeiter*innenräten gewählt und abgesetzt werden können.

Gegen den zionistischen Kolonialismus in Palästina, den US-Kolonialismus in Panama oder Grönland, den russischen in der Ukraine, den chinesischen in Xinjiang, den indischen in Kaschmir…

Schluss mit dem Militarismus, Bruch mit den imperialistischen Militärbündnissen (NATO, AUKUS, OVKS…), Auflösung der stehenden Heere, Volksbewaffnung.

Weltweite kommunistische Organisation der Frauen in Verbindung mit der zukünftigen revolutionären Arbeiter*inneninternationale.

Arbeiter*innenregierung in jedem Land als erster Schritt hin zum klassenlosen, ausbeutungs- und unterdrückungsfreien Weltkommunismus.

8. März 2025
Kollektiv Permanente Revolution

(Argentinien, Frankreich, Österreich, Spanischer Staat, Türkei)