Im Rahmen unserer marxistischen Schulungsarbeit beschäftigen wir uns derzeit mit dem Klassiker von Friedrich Engels (1820-1895) “Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft” (Anti-Dühring). Zwischen 1876 und 1878 schrieb Engels eine Reihe von Aufsätzen, die sich kritisch bis polemisch mit den Ansichten des Privatdozenten Eugen Dühring (1833-1921) auseinandersetzten, der mit seinem eigenen “sozialistischen System” beträchtlichen Einfluss in der jungen deutschen Arbeiter*innenbewegung gewinnen konnte.
Am Dienstag, 9. Mai, wird sich ein Referat mit dem 2. Abschnitt des Buches, “Politische Ökonomie”, beschäftigen. An diesem Kapitel hat Engels Freund und Genosse Karl Marx (1818-1883) maßgeblich mitgearbeitet. Dies sei besonders deswegen unterstrichen, weil eine ganze Reihe zeitgenössischer Kritiker*innen des Marxismus, die sich selbst als “Linke” bezeichnen, vor allem den “Anti-Dühring” kritisieren, weil Engels damit den wissenschaftlichen Sozialismus “vulgarisiert” habe.
Klar, dass die als Buch zusammengefassten Polemiken gegen Dühring noch heute ein Stachel im Fleisch der kleinbürgerlichen universitären “Linken” sind, da sie eine nach wie vor gültige Botschaft transportieren: es sind die Lohnabhängigen, es ist das Proletariat, das den Kapitalismus stürzen wird, und nicht die Intellektuellen, welche die Welt “nur verschieden interpretiert” haben.
Wir glauben, dass es wichtig ist, die Werke von Marx, Engels, Lenin, Trotzki, Luxemburg und anderer großer Theoretiker*innen des Sozialismus im Original zu lesen. Auch wenn die Lektüre vielleicht anfangs schwierig erscheint – durch wenig bekannte Ausdrücke, den Verweis auf nicht unbedingt geläufige Politiker oder Philosophen der damaligen Zeit – lohnt es sich nach wie vor, die Quellentexte unserer Bewegung zu studieren und sich ungefiltert durch Interpretationen anderer die marxistische Theorie zu erarbeiten.