Roter Tisch: Auftakt zum Lesekreis Friedrich Engels, Anti-Dühring

Der “Anti-Dühring”, ursprünglich in Fortsetzungen in der Zeitung der SAP ab 1877 abgedruckt, wurde in der Buchausgabe eines der meistgelesenen Werke in der jungen deutschen Arbeiter*innenpartei. Als Polemik gegen den Privatgelehrten Eugen Dühring, der innerhalb der Partei eine gewisse Strahlkraft hatte, gerichtet, nutzte Engels die Gelegenheit, den utopischen und reaktionären Anschauungen Dührings ein möglichst umfassendes wissenschaftlich-sozialistisches Weltbild entgegenzustellen. Daher wird der “Anti-Dühring” mitunter als das “Geburtsdokument des Marxismus” bezeichnet.
Engels entwickelt einerseits systematisch die philosophischen Grundlagen des Marxismus, referiert die marxistische Wirtschaftstheorie (an diesem Teil des Werks hat Max maßgeblich mitgewirkt) und beschäftigt sich mit der “Ideengeschichte” des modernen Sozialismus.
Bis heute wird das Werk immer wieder von (klein)bürgerlichen und universitären “Linken” angegriffen, weil es die Basis dessen ist, was sie herablassend den “Weltanschungsmarxismus” nennen. Wir können mit diesem Begriff sehr gut leben – tatsächlich braucht das Proletariats eine eigene Weltsicht, um den Kapitalismus stürzen zu können. Die sozialistische Theorie ist kein “Kaugummi für das Gehirn einiger Intellektueller”, sondern eine Anleitung zum politischen Handeln.

Wir wollen bei diesem ersten Gespräch festlegen, wie wir das Werk gemeinsam lesen und diskutieren. Wir empfehlen für diesen Abend, den Text entweder in gedruckter Form (Band 20 der Marx-Engels-Werke) oder online kursorisch durchzuschauen, um ein “Gespür” für das Buch zu entwickeln und Vorschläge für die Herangehensweise zu machen. Die einzelnen Abende zum “Anti-Dühring” werden in der Regel als Online-Veranstaltungen durchgeführt werden, Materialien werden den Teilnehmer*innen elektronisch zuhänglich gemacht.

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