Kranzniederlegung und Gedenkkundgebung am Mahnmal für die proletarischen Opfer des Februar ’34
Auf Initiative der Gruppe Klassenkampf fand am Sonntag, 16. 2. um 11.00 Uhr eine Kranzniederlegung und Gedenkkundgebung beim Mahnmal für die Opfer des Abwehrkampfes der Arbeiter 1934 am Wiener Zentralfriedhof statt.
Angeführt von roten GKK-Fahnen schritten Genossinnen und Genossen schweigend zum Mahnmal.
Dort erklang der Trauermarsch der russischen Revolution “Unsterbliche Opfer”. Anschließend legten wir einen Kranz mit roten Rosen und der Schleifenaufschrift “Den Opfern des Austrofaschismus – Gruppe Klassenkampf (CoReP) ” auf dem Massengrab der von den Faschisten ermordeten Proletarierinnen und Proletarier nieder.
Zeichen der Zeit
In einer kurzen Ansprache erklärte ein Genosse der GKK unsere Beweggründe für diese Gedenkfeier: Die sozialdemokratische Führung hatte sich nicht entblödet, gemeinsam mit ihrem christlichsozialen Koalitionspartner ein “Gedenken für alle Opfer” durchzuführen. Das ist eine nachträgliche Verhöhnung der Opfer der Klassenkämpfe 1934. Europaweit macht die Bourgeoisie angesichts der Krise gegen die Arbeiterinnen und Arbeiter und die Jugend mobil. In Griechenland sehen wir, wie faschistische Mörderbanden ungehemmt agieren können, weil der Polizei- und Militärapparat von Faschisten durchsetzt ist. Das Gedenken an die Opfer des Februar 34 ist also auch eine Mahnung für die Gegenwart.
Nach dem Abspielen des traditionellen Kampfliedes “Die Arbeiter von Wien” würdigte ein anderer Genosse die Schutzbündler und unorganisierten Arbeiterinnen und Arbeiter, die sich vor 80 Jahren im Februar bewaffnet den Faschisten entgegengestellt hatten. Ein kurzer Abriss über die Geschichte des Schutzbundes und die verräterische Haltung der klassenversöhnlerischen SDAP-Führung leitete zu einigen Beispielen für den Heroismus der roten Kämpfer über. Das Schicksal des Hietzinger Schutzbündlers Karl Münichreiter, den die austrofaschistischen Henker schwer verwundet zum Galgen schleppten wurde ebenso erwähnt wie die Hinrichtung des jungen Floridsdorfer Feuerwehrkommandanten und Schutzbundführers Georg Weissel. Der Genosse verlas die Namen aller standrechtlich Hingerichteten.
Nach einer Schweigeminute schlossen wir die Gedenkfeier mit dem Absingen der “Internationale”.
Nicht vergessen. Nicht vergeben.
Wir schlagen vor, dass in Zukunft rund um den 12. Februar eine ähnliche Kundgebung von allen daran interessierten politischen Organisationen der Arbeiterinnen- und Arbeiterbewegung organisiert werden sollte, getreu unserem Aufruf: “Nicht vergessen, nicht vergeben!”.