Bilanz unserer Arbeit im Komitee
„Solidarität mit dem Widerstand in Griechenland“
Vor zehn Monaten, Anfang Mai 2013, haben wir eine Bilanz der damaligen Komiteearbeit gezogen. Wir haben damals kritisiert, dass die Arbeit des Komitees zerfahren und unkoordiniert ist; wir haben kritisiert, dass Einzelpersonen für das Komitee sprechen, ohne dass es eine Kontrolle oder demokratische Entscheidungsprozesse gibt; wir haben kritisiert, dass das Komitee zuwenig Außenaktivitäten setzt. Vor allem haben wir gefordert, dass verstärkt Aktivitäten gesetzt werden sollten, um die Ziele des Komitees in Betriebe und Gewerkschaften zu tragen.
Wir haben die Arbeit im Solidaritätskomitee immer als mehr als die bloße Summierung der Einzelkräfte gesehen. Daher haben wir einen – auch akzeptierten – Entwurf eines Statuts für das Komitee vorgelegt, der auch angenommen wurde. In der Praxis wurde dieses Statut aber ignoriert.
Eine Diskussion über eine mittel- und langfristige Planung der Aktivitäten hat nie stattgefunden. Je nach Befindlichkeit, Laune und zufälligen Kontakten einzelner Komiteemitglieder wurden mehr oder minder spontan Einladungen zu Referaten bei anderen Organisationen angenommen oder Reisen zu internationalen Treffen organisiert. Eine gemeinsame inhaltliche Vorbereitung hat es dabei nie gegeben.
Wir haben zur Kenntnis genommen, dass im Komitee offensichtlich keine koordinierte gemeinsame Arbeit möglich ist. Die Außenauftritte des Komitees – im vergangenen Jahr beim Griechenland-Fest am Gaußplatz, die Infotische bei der Wiener Universität – waren in erster Linie Initiativen der GKK, die auch organisatorisch und personell hauptsächlich von uns getragen worden sind; ohne Zutun des Komitees haben wir beim Auftreten am Gaußplatz die Initiative zur Unterstützung der Klinik der Solidarität in Thessaloniki gestartet, einfach, um dem Bedürfnis der Menschen, die wir erreichen können, nach praktischer, direkter, greifbarer Solidaritätsarbeit Rechnung zu tragen.
Gemeinsam beschlossene Initiativen wurden nicht umgesetzt. Erinnert sei an die Unterschriftenkampagne zur Solidarität mit Savvas Michael; wir als GKK haben damals im letzten Augenblick die erst am Tag des Volksstimmefests vorliegende Unterschiftenliste kopiert und auf am Fest anwesende Organisationen und Einzelpersonen weitergegeben – offensiv Unterschriften gesammelt hat aber nur die GKK.
Unsere Vorstöße zu einer Kampagne zur Solidarität mit To Mirmigi in Athen wurden über mehrere Komiteesitzungen verschleppt. Letzten Endes haben wir diese Kampagne dann alleine sehr erfolgreich durchgezogen, haben aber loyalerweise, da es ein Lippenbekenntnis des Komitees „zur Unterstützung“ gab, das Komitee auch immer wieder erwähnt.
Wir haben einen Blog bzw. eine Homepage für das Komitee eingerichtet; wir haben die Zugangsdaten an alle Genossinnen und Genossen übermittelt und erklärt, wie Texte hochgeladen werden können. Wir haben eine Zeitlang auch Texte, die „einfach so herumgeschwirrt“ sind, auf die Homepage gestellt.
Genauso stellt sich für uns die Herausgabe des „Bulletins“ dar. Nach jeweiliger Befindlichkeit werden mehr oder minder lange Texte verfasst – es gibt keine wirkliche Redaktion, keinen Plan, was ins Bulletin hineinkommt, keine Diskussion der Texte.
Wir sehen für uns als Organisation keinen Sinn in einer weiteren Mitarbeit im Komitee. Wir finden es fair, dass wir diesen Beschluss noch vor dem „Seminar“ des Komitees bekanntgeben, von dessen Vorbereitung und Organisation wir immer wieder durch Mails von HD gehört haben, über dessen Zielsetzung und Inhalte aber nie eine Diskussion stattgefunden hat.
Wir werden, getreu unserem Plakat zur To-Mirmigi-Kampagne „Solidarität ist mehr als große Worte“, unsere eigenen Solidaritätsinitiativen fortsetzen und ausbauen und unsere eigenen Positionen zu Griechenland weiterentwickeln. Wir werden auch gerne punktuell von Fall zu Fall mit dem Komitee zusammenarbeiten, inhaltlich und organisatorisch jedoch wollen wir keinerlei Verantwortung mehr im und für das Komitee übernehmen.
Gruppe Klassenkampf
(österreichische Sektion des CoReP)
4. März 2014