In Deutschland mobilisiert eine Klasse, die im modernen Kapitalismus von allen Seiten unter Druck steht. Große kapitalistische Agrarkonzerne kaufen kleine, weil unrentable, landwirtschaftliche Betriebe auf; die Regierung will einerseits den Agrarsektor effizienter machen, um für Krisen und Kriege gerüstet zu sein. Andererseits gibt es ein Sonderbudgt von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr, und das will erst einmal finanziert sein. Jetzt wurden Subventionen für die Bauer gekürzt – das trifft die großkapitalistischen Landwirtschaftsbetriebe auch, aber deutlich weniger als die mittleren und kleineren Betriebe. Deren Eigentümer*innen wiederum ein spezifisches Klasseninteresse haben, nämlich: „Ihr“ Eigentum optimal zu nutzen. Was jedoch die arbeitenden und arbeitslose Bevölkerung in den Städten verbittert, denn diese leidet unter den großteils nicht nachvollziehbaren Lebensmittelpreisen. Und die Bauern und Bäuerinnen werden gegen die Umweltbewegung in Rage versetzt, weil die Ampel ihre Kürzungspolitik „ökologisch“ verkleidet.
Dann mischen sich natürlich Faschist*innen unterschiedlicher Herkunft in diese Bewegung ein – denn rabiate Kleinbürger*innen oder „Mittelschichten“ waren schon immer ein wertvoller Nährboden für sie. Auch die Identitären dürfen da nicht fehlen, immerhin gehts um Blut und Boden, und mit Parolen gegen die „Globalisten“ punktet man eh meistens (die „jüdische Weltverschwörung“ lauert irgendwo im Dunkel). Wir wollen morgen einige Fakten diskutieren und eine Analyse der Proteste versuchen.
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